Abulfas Eltschibej

aserbaidschan. Orientalist; Staatspräsident (1992-1993); Prof.

* 8. Juni 1938 Keleki

† 22. August 2000 Ankara

Herkunft

Abulfas (Ebulfez) Eltschibej (türk. Elçibey) wurde am 8. Juni 1938 unter dem russifizierten Name Alijew als Sohn eines Hirten in Keleki im Bezirk Ordubat in der aserischen Exklave Nachitschewan geboren. Der Vater fiel 1941 im Zweiten Weltkrieg. Nachitschewan ist durch einen Streifen armenischen Gebiets vom übrigen Aserbaidschan getrennt und grenzt an die Türkei und Iran.

Ausbildung

Nach Schulabschluss am Gymnasium Ordubat studierte E. von 1957 bis 1963 arabische Philologie und Orientalistik an der Universität Baku. 1964 hielt sich E. als Dolmetscher im Rahmen eines sowjetischen Hilfsprogramms (Assuan-Staudamm) in Kairo auf. Er fiel hier bereits als Kritiker der sowjetischen Politik und Gesellschaftsordnung auf, kam mit dem KGB in Berührung und durfte wegen "antikommunistischer und panturkistischer Äußerungen" fortan nicht mehr ins Ausland. Nach Baku zurückgekehrt arbeitete er als Assistent am Historischen Institut der Universität Baku und promovierte 1969 mit einer Dissertation "Der Staat der Tuluniden im 9. Jahrhundert". Die Tuluniden waren das erste islamische Herrscherhaus in Ägypten.

Wirken

Von 1969 bis 1975 lehrte er an der Universität Baku die Geschichte der islamischen Kulturen. Als Hochschullehrer und Publizist bemühte sich der Schiit E., islamische Traditionen ...